Weberkarde

Botanisch:Dipsacus Sativus (L.) Honck.
Englisch:Fullers' Teasel
Gattung:Karde (Dipsacus)
Familie:Geißblattgewächse (Caprifoliaceae)

Beschreibung:

Die Weberkarde kann bis zu 200 cm groß werden. Sie ist eine zweijährige Pflanze. Bei ihr stehen die Hüllblätter waagerecht ab. Darüber hinaus sind ihre Spreublätter breiter, kürzer und starrer als bei der ähnlich aussehenden Wilden Karde und an der Spitze nach rückwärts gekrümmt (Faserlocken). Blütezeit ist Juli bis August.

Geschichte/Herkunft:

Die Weberkarde ist als Kulturpflanze im westlichen Mittelmeerraum bekannt. Sie wurde im 19. Jahrhundert aus Frankreich nach Deutschland importiert und ist großflächig kultiviert. Das letzte Anbaugebiet der Weber- Karde im deutschsprachigen Raum war im österreichischen Mühlviertel.

Anbaubedingungen:

Die Weberkarde bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Sie benötigt normal feuchte Bodenverhältnisse. Die Weberkarde ist frosthart.

Verwendung/Einsatz:

Die dornenförmigen, aber sehr elastischen Spitzen des getrockneten Fruchtstandes sind geeignet, die Oberfläche von Wollgeweben aufzurauen, ohne sie zu zerreißen. Dazu werden die Fruchtstände längs durchbohrt und nebeneinander auf rotierende Achsen gesetzt. Die Weberkarde war das Innungszeichen der Tuchmacher. Moderne Kratzer sind aus Draht. Heute werden durch das aufwendige Kämmen hochwertige Wollstoffe hergestellt.

Zur Übersichtsseite