Tuchfabrik Gebr. Pfau Crimmitschau

Objekt des Monats

Mit unserer neuen Serie Objekt des Monats möchten wir ihnen regelmäßig - alle ein bis zwei Monate - besondere Objekte präsentieren, die nur selten - etwa im Rahmen von Ausstellungen - oder bisher noch nie gezeigt wurden. Die Auswahl erfolgt darüber hinaus auch im Hinblick auf unsere kommende Dauerausstellung. Welche Objekte repräsentieren die lokale oder überregionale Textilgeschichte besonders gut? Diskutieren Sie mit uns und schicken Sie Ihre Anmerkungen, Vorschläge oder Hinweise an das Museum! Das jeweilige aktuelle Objekt finden Sie auch als Original im Foyer des Museums. Kommen Sie doch mal wieder vorbei!

Probenfläschchen "Benzobraun"

Mit dem Aufschwung der Textilindustrie zu Beginn des 19. Jahrhunderts wuchs auch der Bedarf an Farbmitteln. Bis dahin wurden insbesondere Farbstoffe auf pflanzlicher Basis wie Indigo für Blautöne oder Färberkrapp für Rottöne hergestellt.

Jedoch waren auch chemisch veränderte Farbstoffe seit langem bekannt. Der Durchbruch in der Herstellung von synthetischen Farbstoffen auf einem industriellen Niveau gelang jedoch erst mit der Entwicklung von Farben auf Basis von Steinkohlenteer bzw. Anilin. Seit den 1830er Jahren wurden immer neue künstliche Farbmittel entwickelt. Besonders erfolgreich war dabei die Firma von Friedrich Bayer, der heutigen Bayer AG. Die auf dem hochgiftigen Benzidin basierenden „Benzo“-Farben wurden hier noch bis 1971 hergestellt. In Wolfen wurde die Produktion von „Benzo Braun“ erst 1976 eingestellt.

Probenfläschchen mit Farbpigmenten „Benzobraun“, Farbenfabriken vorm. Fr. Bayer & Co. Elberfeld, um 1900 (Glas/Papier/Siegellack/Pigmente, 14 x 4 cm, Inv. 3928)

kleine Glasflasche mit Pigmenten