Objekt des Monats Februar 2022

Handspielpuppe aus Voltex

Selbstgenähte schwarze Stoffhandpuppe

Die Handpuppe wurde von Christa Franke aus Voltex-Stoff selbst genäht. Das hochflorige, plüschige Textil war eine Spezialität des VEB Volltuchwerke Crimmitschau und wurde insbesondere zu Spielwaren, wärmendem Futter aber auch zu Oberbekleidung verarbeitet.

Für Voltex wurde loses Fasermaterial direkt auf einen Trägerstoff aufgenäht. Es entstand eine Art Kunstpelz. Das Verfahren war von dem aus Neukirchen bei Crimmitschau stammenden Heinrich Mauersberger entwickelt worden. Es stellt eine Variante der sogenannten Mali-Techniken (Malimo, Maliwat, Malipol) dar, bei denen Faden- oder Fließlagen durch Übernähen zu textilen Flächen vereinigt wurden. Durch dieses Nähwirkverfahren war eine wesentlich zügigere und materialsparendere Produktion als beim klassischen Weben möglich. Crimmitschau hatte sich seit 1967 zum wichtigsten Zentrum für die Voltex-Produktion entwickelt.

Christa Franke, Handspielpuppe aus Voltex, um 1980 (Polyacryl, Wolpryla / Voltex, 32 x 20 cm, Inv. 262)